Gold und Legierungen




Gold - auch als der König der Metalle bezeichnet, unterliegt als Edelmetall im Boden und Wasser so gut wie keiner Korrosion, lediglich Ablagerungen von Dreck und Mineralverkrustungen können auftreten.
Allerdings hängt die Korrosionsbeständigkeit von Goldgegenständen stark von ihrem Gehalt an Legierungselementen wie Silber und Kupfer ab. Näheres dazu unter 6. 1. 2.

Aufgrund der nicht vorhandenen Korrosion, der hohen Dichte (Gewicht des Fundstücks) und der gelben Farbe sind hochkarätige Goldlegierungen leicht zu erkennen.

 
Gold Bodenfund Gold Bodenfund



Bei diesen Bodenfundmünzen war nur eine einfache Reinigung erforderlich, wobei allerdings wegen der geringen Härte der Goldlegierungen eine große Vorsicht geboten ist, da sehr leicht Kratzer entstehen können. Beide Münzen weisen noch dunkle Beläge auf.

 

Goldlegierungen

Bei Gold kommen als Zusatzmetalle hauptsächlich Silber und Kupfer vor, seltener Zink, Cadmium und Nickel.
Die Korrosionsbeständigkeit der Legierungen und ihre Beständigkeit gegenüber Chemikalien werden maßgeblich von ihrem Goldgehalt bestimmt, generell sind daneben die Gold–Silber Legierungen etwas beständiger als jene, die zusätzlich Kupfer oder nur Kupfer enthalten. Bei den Legierungen, die nur wenig Gold enthalten (Au 333), muss mit einem beträchtlichen Anlaufen an der Luft gerechnet werden, auch die Säurebeständigkeit ist nicht besonders gut. Beständig gegen Anlaufen sind die Goldlegierungen erst ab einem Feingehalt von 585, die generelle Säurebeständigkeit gegenüber Salpetersäure beginnt erst ab Au 750.

Im Altertum war eine Legierung aus 80% Gold und 20% Silber unter dem Namen "Elektron" bekannt. Eine weitere ältere Legierung, die aus Südamerika (präkolumbianisch) bekannt ist, ist das sog. "Tumbaga", bestehend aus 50% Cu, 33% Au und 12% Ag.

Die wichtigsten Goldlegierungen:

KaratBezeichnungBestandteile %, Rest AuDichte g/cm³Brinell-Härte HB 2,5/62,5Anmerkungen
6Au 250   "Viertelgold", wenig verbreitet, da nicht anlaufbeständig
8Au 333  90-132 
8blassgelb53,4 Ag / 13,3 Cu11,0100läuft an der Luft an, löslich in Salpetersäure, farbliche Abweichungen von Reingold
8gelb44,5 Ag / 22,2 Cu10,9115 
8mittelgelb33,3 Ag / 33,4 Cu10,9  
8orange20 Ag / 46,7 Cu10,8  
8rot9,5 Ag / 57,2 Cu10,7110 
8gelb11,4 Ag / 43,1 Cu / 11,4 Zn / 8 Ni10,8 gute Dehnbarkeit
8hellgelb25,2 Ag / 35 Cu / 4,7 Zn / 1,5 Sn11,2110 
9Au 37525-51 Ag / 16-42 Cu  etwas bessere Eigenschaften als Au 333 gelb
9375 Au (375 DF)100 Ag 450 Cu 75 Zn11,1  
12Au 500   in den USA verbreitet, ziemlich hart
14Au 585  80-150 
14blassgelb38,25 Ag / 3,25 Cu13,7130wird nur schwach von Salpetersäure angegriffen
14grüngelb31 Ag / 3,5 Cu / 7 Cd13,7  
14gelb28 Ag / 13,5 Cu16,6110-130 
14mittelgelb18,8 Ag / 22,7 Cu15,5 unlöslich in Salpetersäure
14mittelgelb11 Ag / 18,4 Cu / 7,1 Zn / 5 Ni13,5  
14orange9 Ag / 32,5 Cu13,4 löslich in Salpetersäure
14blass-gelbgrün25 Ag15,9  
14hell-gelbgrün21,4 Ag / 3,6 Cu15,8  
14grünlich-gelb16,7 Ag / 8,3 Cu15,6  
14hellgelb12,5 Ag / 12,5 Cu15,4  
14rötlich-gelb8,3 Ag / 16,7 Cu15,2  
14orange25 Cu14,8  
14grün16,7 Ag / 8,3 Cd15,5  
14Au 585 (Au 585 s)26,5 Ag / 15,0 Cu13,65 blassgelb
14Au 585 (Au 585 s)20,5 Ag / 21,0 Cu13,65 gelb
14Au 585 (Au 585 s)9,0 Ag / 32,5 Cu13,3 rot
14Au 585 (585/100)10,0 Ag / 31,5 Cu13,25 rosé
14Au 585 (585/300)30,0 Ag / 11,5 Cu14,05 blassgelb
14,16590 Au (590 H2)26,0 Cu / 8,0 Zn / 7,0 Ni12,95 weiß
14,16590 Au (590 s)15,8 Ag / 10,0 Pd / 2,5 Cu Zn Ni  weiß
18750 Au (750 Y-3)12,5 Ag / 12,5 Cu15,4 gelb
18750 Au (750 Y-2)16,0 Ag / 9,0 Cu15,6 hellgelb
18750 Au (750 Y-4)9,0 Ag / 16,0 Cu15,3 rosé
18750 Au (Au 750 s)4,5 Ag / 20,5 Cu15,15 rot
18Weißgold 750 Au (750 W1 A)15,0 Pd / 10,0 Cu Ni16,0ca.65weiß
18Weißgold 750 Au (750 s)10,5 Ag / 10,0 Pd / 4,5 Cu Zn Ni16,08 weiß
21,6Au 900  60-110Goldmünzen des Dt. Kaiserreiches (5,10,20 Mark)
22Au 916,7   verwendet für die brit. Sovereign und Guinee-Münzen, sowie für Goldrubel
22Au 9173,2 Ag / 5,1 Cu17,8 rosé
 Au 917 (22 LS)5,5 Ag / 2,8 Cu17,9 gelb
23,7Au 986   "Dukatengold"
23,76990 Au -10 Ti (990 Gold-Titan)99 Au / 1 Ti19,0 gelb

Tabelle nach: "Theorie und Praxis des Goldschmieds", E. Brepohl, 13., erweiterte Auflage, Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag, 1998

Farbgoldlegierungen

Beim Weißgold unterscheidet man zwei Grundvarianten: die Weißfärbung wird entweder durch Zulegieren von Palladium erzielt, das sind die sog "edlen" Weißgoldlegierungen, oder aber durch Nickel, dann spricht man von "unedlem" Weißgold.
Für die ganze Farbpalette (über 100 Töne) werden hauptsächlich Silber, Kupfer, Palladium, Nickel, Iridium, Mangan, Zink und Cadmium zulegiert.
Die entfärbende Kraft des Nickels ist relativ groß, die Weißfärbung der Legierung beginnt ab etwa 135 Tausendstel–Teile Ni. Das Nickel-haltige Weißgold bildet beim Glühen Überzüge von Nickeloxiden, es ist also nicht zunderbeständig. Gegenüber dem Palladium–Weißgold weist es zahlreiche Nachteile auf, ist aber billiger.

Weißgoldlegierungen:

LegierungSchmelzbereich °CDichte in g/cm³Härte HV der weichen Leg.Härte HV der geh. Leg.
750 Ni weiß895 - 95014,67190280
750 Pd weiß1345 - 137016,10110160
750 City weiß1040 - 115015,80140230
585 Ni weiß880 - 94013,00170275
585 Pd weiß1160 - 118515,0080150
585 City weiß1060 - 115014,50160245

Bezeichnungen und Eigenschaften der Farbgoldlegierungen:

LegierungSchmelzbereich °CDichte in g/cm³Härte HV weichHärte HV hart
750 / 230990 - 101515,857070
750 / 170 gelb941 - 98015,67130130
750 / 120 City-Color880 - 89015,10155155
750 / 110 mittel882 - 90015,35170170
750 / 50880 - 90015,12150150
585 / 355 grün840 - 90014,08105105
585 / 290 blass835 - 88513,92140140
585 / 255835 - 87513,70175175
585 / 143 gelb sp.825 - 84513,52160160
585 M 30 City Color825 - 86013,06165165
585 / 140 mittel850 - 85513,48175175
585 / 94 mittel sp.790 - 86013,15150150
585 rot880 - 90013,21125125
377 / 98 gelb890 - 92011,60110110
377 / 120 gelb862 - 90010,70110110
250 / 150 gelb765 - 81010,28115115

Es gibt noch viele weitere farbige Gold-Legierungen:

GehaltCu (Teile)Au (Teile)Ag (Teile)Färbung
5831464gelb
5831428rötlicher
5831419sehr rot
666164,63,3gelb
666161,46,6rot
750183,52,5gelb
75082,53,5rot
Au (Teile)Ag (Teile)Cu (Teile)Cd (Teile)Fe (Teile)Färbung
50 50  hochrot
602020  blassrot
5037,512,5  gelb
33,566,6   blassgelb
66,633,3   grünlich
7525 0,33 grünlich
601525  grünlich
75 12,512,5 grünlich
75   25grünblau
80   20grünblau
Au (Teile)Ag (Teile)Cd (Teile)Cu (Teile)Fe (Teile)Färbung
7516,68,4  grü
74,611,44,39,7 stark grün
7512,512,5  stark grün
2,61   blassgrün
1  1 blassrot
303  2 (Stahlspäne)grau
4-5   1 (Stahlspäne)grau
75   25blau
7510 10 weiß (Engl. weiß)
94   6dunkelgrau
191   9hellgrau
75  25 rot
7520 5 rosa
6040   meergrün

Interessant sind auch violette Goldlegierungen (Gold-Aluminium-Legierungen):

AuAlFärbung
10 Teile90 Teilehellviolett-braun
50 Teile50 Teileviolett
78 Teile22 Teilerosa-violett
80%20%blau-violett
90%10%rosa

Weitere Gold-Legierungen:

Albador - Markenbezeichnung der Firma W. C. Haraeus G.m.b.H., Platinschmelze, Hanau. Goldlegierung, mit mind. 800 TT Gold und Platinmetalle enthaltend, für Schmuckwaren.

Gold-Lote, cadmiumhaltig:

BezeichnungArbeits-TemperaturFließverhalten
750 Lot, hart780°Chart
750 Lot, weich730°Cweich
750 Lot, rot780°Chart
580 Lot, rot740°Cmittel
500 Goldlot, hart770°Chart
375 Goldlot, weich690°Cweich
550 Goldlot690°Cweich
250 Neu-Goldlot690°Cweich

Gold-Lote, cadmiumfrei:

BezeichnungArbeits-TemperaturFließverhalten
917 Lot 1880°Cextra hart
750 Lot 1810°Cextra hart
750 Lot 2760°Chart
750 Lot 4720°Cweich
585 Lot 1790°Cextra hart
585 Lot 2760°Chart
585 Lot 3740°Cmittel
585 Lot 4720°Cweich

Weißgold-Lote, cadmiumfrei:

BezeichnungArbeits-TemperaturFließverhalten
917 Lot 1880°Cextra hart
750 Lot 1810°Cextra hart
750 Lot 2760°Chart
750 Lot 4720°Cweich
585 Lot 1790°Cextra hart
585 Lot 2760°Chart
585 Lot 3740°Cmittel
585 Lot 4720°Cweich

Dublee

Dieses Material wird auch als "rolled gold" bezeichnet, die Schreibweise lautet auch "Double", "Doubleé" oder ähnlich mit Betonung auf dem "e". Als "Edeldublee" bezeichnet man Dublee-Sorten mit Silber als Trägermaterial, sog. "Triplee" sind beidseitig beschichtete Werkstoffe. Das Dublee wird hergestellt durch Belegen eines flachen Blockes aus dem Untermaterial (Tombak oder eben Silber) mit einer dünnen Platte aus Gold. Diese Zusammenstellung wickelt man ein in eine Stahlfolie, so dass der Zutritt von Luft-Sauerstoff erschwert wird. Jetzt erhitzt man das Ganze bis zur Rotglut und presst mit einer hydraulischen Presse die Goldauflage auf die Unterlage, es kommt zu einer Verschweißung. Oxidation und damit einher gehende Trennwirkungen werden durch die Stahlfolie verhindert. Nach Entfernung der Folie kann man dann noch den Block auf beliebige Dicke auswalzen, wobei das Verhältnis der Dicken von Auflage zu Grundmetall immer gleich bleibt. Auch Draht kann man auf ähnliche Weise herstellen. Es handelt sich bei den Dublee-Sorten also um einen mit mechanischen Methoden hergestellten Werkstoff.
Die Stärke der aufgelegten Goldschicht bildet den Qualitätsmaßstab beim Dublee, nach Ende des Walzprozesses bleibt eine Stärke von 10 bis 50 Mikrometer an Goldauflage zurück. Die Qualität des jeweiligen Dublees wurde in Millieme (franz. für Tausendstel) gemessen, dabei bildet ein Gramm Gold auf 1 kg Ware ein Millieme, also hat eine Dublee-Gegenstand mit einem Gewicht von 1000 g 3 Millieme bei einem verwendeten Goldanteil von 3 g für diesen Gegenstand. Ein Schmuckstück mit einem Gewicht von 75 g, bei dessen Herstellung 3 g Gold verwendet wurden, hätte also 40 Millieme.

Als Trägermaterialien für die Edelmetall-Auflage dienen Tombak, Silberlegierungen, Bronze und verschiedene Neusilber-Sorten.

 

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